Geschlechtliche Identitätsentwicklung

Wir bieten in unserem Träger jungen Menschen, die eine abweichende Geschlechtsidentität oder Genderidentität als Thema mitbringen, das themenspezifische Angebot „geschlechtliche Identitätsentwicklung“. In diesem geschützten und fachlichen Rahmen können sie sich ihrer geschlechtlichen Identität nähern. Die Betreuten können sich bewusst und angstfrei mit ihrer Identität auseinandersetzen und individuelle, sinnvolle Unterstützungen mit sozialpädagogischer, psychologischer und fachärztlicher Begleitung und Therapie erhalten.

Junge Menschen mit ungeklärter Identität sind nicht nur in sich selbst verunsichert, sondern werden von ihrem sozialen Umfeld wie Familiensystem, Schule, Freundeskreis, Freizeit und Sport verunsichert bis abgelehnt.

Sie sind nicht nur die Entdecker ihrer Persönlichkeit, sondern sie erahnen und spüren eine Inkompatibilität mit dem Geschlecht bzw. den Geschlechtsrollen und Neigungen in sich. In ihren Augen gibt es keine Vorbilder oder Unterstützer, sondern nur potenzielle Angreifer, die es gilt, abzuwehren.

Trans-Flagge - © Pro Futurum GmbH

Mit hoher Wertschätzung und eindeutigem Respekt gegenüber den Jugendlichen wird die Beziehungsarbeit gestützt und die persönliche Definition immer akzeptiert.

In diesem Klima ermöglichen wir eine neue Selbstreflexion, die die persönliche Definition respektvoll hinterfragt und ihre Richtigkeit prüft und klärt.

Junge Menschen haben den sogenannten „guten Grund“ sich so zu verhalten und so zu definieren, wie sie sich fühlen. Das ist in der Regel beeinflusst durch

  • Elternhaus
  • Schule
  • Kultur und Religion
  • durch die Herkunftsregion
  • durch Medien
  • Freunde bzw. Peergroup
  • soziales Umfeld

Fachliche Begleitung

Die Betreuung wird grundsätzlich von speziell qualifizierten pädagogischen Mitarbeitern durchgeführt, um so eine stabile Betreuung zu gewährleisten. Diese Mitarbeiter arbeiten u.a. auch in Europas ersten schwul-lesbischen Jugendzentrum anyway in Köln. Aufgrund ihre Arbeit dort haben sie mehrjährige Berufserfahrung im Bereich Coming-Out, Genderidentität, Intersexualität, etc. Sie haben einen universitären Abschluss in Pädagogik und besuchen regelmäßig themenrelevante Fortbildungen und Veranstaltungen.

Für die therapeutische und medizinische Versorgung ist unser Experten-Netzwerk zuständig. Die Kosten hierfür werden von den Krankenkassen getragen. 

Zielgruppe

Das Angebot richtet sich an junge Menschen, die in einer unserer Einrichtungen stationär untergebracht sind und die „den Wunsch haben, als Angehöriger des anderen Geschlechtes zu leben und anerkannt zu werden“ – (Zitat WHO).

Stichworte hierzu sind:

  • Transsexualität
  • Transgender
  • Transident
  • gegengeschlechtliche oder gleichgeschlechtliche deutliche Unsicherheit
  • sogenannte Questioners, also Menschen die sich orientieren wollen
  • junge Menschen mit einem deutlichen Unterstützungsbedarf zur Identitätsklärung