Sozialpädagogische Lebensgemeinschaften (SPLGs)

Aufgrund unserer Erfahrung und den damit verbundenen erfolgreichen Betreuungsverläufe haben wir uns auf die familienanalogen Betreuungsformen spezialisiert.

Unsere individualpädagogischen Lebensgemeinschaften (kurz: SPLG) richten sich an junge Menschen, die eine stationäre Form der Hilfe zur Erziehung im familienanalogen Umfeld benötigen.

Die Unterbringung ist meist langfristig angelegt, so dass die Kinder und Jugendlichen dort bis zur eigenen Verselbstständigung verbleiben können.

Stärken der SPLGs

Nahezu alle Kinder und Jugendlichen, die aus schwierigen familiären Strukturen kommen, haben bereits Beziehungsabbrüche und Enttäuschungen erlebt, aus denen die Angst einer erneuten Enttäuschung resultiert. Aus diesem Grund ist für unsere individualpädagogischen Betreuungsformen das enge und konstante Verhältnis zwischen Betreuern und Jugendlichen maßgeblich. Wir sind der festen Überzeugung, dass gute Pädagogik nur in einem stabilen, ehrlich und aufrichtig gemeinten Beziehungsrahmen funktionieren kann.

Eine wesentliche Stärke dieser Betreuungsform ist die intensive und kontinuierliche Nähe zwischen den Betreuenden und den Familienmitgliedern. Dies kommt besonders Kindern und Jugendlichen zugute, die seelische Traumata erleben mussten oder Vernachlässigung durch ihre Familien erfahren haben. Kinder und Jugendliche, die instabile Bindungen oder häufige Bindungsabbrüche erlebt haben, erfahren in diesem geschützten Rahmen eine Beziehungskontinuität, die es ihnen ermöglicht, sich erneut auf eine Bindung einzulassen und die Tragfähigkeit dieser zu testen.

Enttäuschungen und Neid, weil Mitarbeiter „nach der Arbeit“ nach Hause zu ihren eigenen Familien fahren, entfallen.

Durch die familienanalogen Strukturen können Kinder und Jugendliche die Stabilität und den Halt innerhalb einer Familie erlernen und daraus neue Kraft für zukünftige Herausforderungen schöpfen.

Zielgruppe

Die Angebote richten sich vor allem an Kinder und Jugendliche, die durch ihre bisherigen Lebenserfahrungen das Vertrauen in sich oder ihre Umwelt verloren haben.
Familie - © Pro Futurum GmbH

In Fällen, in denen eine Gruppenunterbringung nicht geeignet ist oder die Kinder und Jugendlichen ein besonders enges Beziehungsangebot benötigen, sind individuelle Lösungen gefragt. Darum bieten wir jungen Menschen, die aus prob

lematischen Umfeldern kommen und deren Entwicklung dort gefährdet ist, eine individuelle und maßgeschneiderte Lösung an. Die jungen Menschen bekommen durch die gebotene Unterstützung die Möglichkeit sich zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu entwickeln (vgl. §1 Abs. 1 SGB VIII).

Prinzipiell können Kinder und Jugendliche aller Geschlechter (m/w/d) und jeden Alters (0 bis 18 Jahre) aufgenommen werden. Es existiert für jede unserer SPLGs ein eigenes Profil, dass sie bei Interesse von uns erhalten können. Dort sind die Zielgruppen, räumliche Ausstattung und ggf. auch die Ausschlusskriterien der betreffenden SPLG ausführlich beschrieben.

Tagesablauf

Das gezielte Eingehen auf die individuellen Bedarfe der jungen Menschen ist einer der Vorteile der SPLGs. Eine feste Tagesstruktur, die den Kindern und Jugendlichen einen verlässlichen Rahmen bietet, ist dennoch sinnvoll und wichtig. Wie diese Tagesstruktur aussieht, erarbeiten wir bei der Aufnahme der Betreuten und entwickeln diese mit der Zeit weiter, wenn die jungen Menschen sich in der SPLG eingelebt haben.

Grundsätzlich legen wir großen Wert darauf, dass auch zeitweise nicht beschulbare oder nicht schulpflichtige Betreute eine feste Tagesstruktur bekommen.

Der überschaubare Rhythmus fördert die Eigenstrukturierung und gibt den Kindern und Jugendlichen ein Gefühl der Verlässlichkeit.

Qualifikation der innewohnenden Fachkraft

In jeder SPLG ist mindestens ein Mitarbeiter, der eine der folgenden beruflichen Qualifikationen aufweist:

  • Pädagoge
  • Sozialpädagoge
  • Sozialarbeiter
  • Heilpädagogen
  • Bachelor oder Master der Sozialarbeit und Pädagogik
  • anerk. Erzieher
  • anerk. Heilpädagogen

Betreuung durch den Träger

Jeder SPLG ist ein fester Koordinator zugewiesen. Er ist im zweiwöchigen Rhythmus im persönlichen Kontakt mit den Betreuern und den jungen Menschen. Bei Fragen und in Zeiten von akuten Krisen ist der zuständige Koordinator telefonisch zu erreichen und kommt bei Bedarf auch zeitnah in die Betreuungsstelle.

Unsere Koordinatoren haben alle einen universitären Abschluss im Bereich der Pädagogik und sind maximal 60 Autominuten von ihren SPLGs entfernt.

Es gibt eine 24 Stunden Rufbereitschaft, auf die die SPLGs bei Bedarf zurückgreifen können, wenn der Koordinator einmal nicht erreichbar sein sollte.

Uns ist wichtig, dass die Betreuten angstfrei über Sorgen, Probleme oder besondere Geschehnisse in der SPLG berichten können. In Einzelgesprächen bauen die Koordinatoren ein Vertrauensverhältnis auf und bieten Raum für Einzelgespräche, in denen die jungen Menschen über ihre Belange berichten können.

Weiterhin sind unsere Koordinatoren das Bindeglied zwischen der SPLG und den Jugendämtern. HPGs finden grundsätzlich im Beisein des Koordinators statt. Auch die Kommunikation mit der SPLG erfolgt in der Regel über den Koordinator.